Diese Version wurde für xjongleurx´ Bibliothek um die Stellen direkter Rede erleichtert. Ich möchtet trotzdem beide Versionen behalten - für den Fall, dass doch noch mal jemand die Story umsetzen will, muss er dann nicht alle Dialoge neu schreiben.

Edit: Nochmal stark gekürzt.

Die Sache, von der ich erzählen will, begann als einer dieser typischen "Schwarzes-Brett-Aufträge": Abenteurer gesucht, Hohe Belohnung. Auftraggeberin: Ein gewisse "Astarta Arachnidis" vom Hexenzirkel des Niewinterwalds - offenbar war der Kontakt zu einer der Zirkelschwestern abgerissen.

Natürlich war ich dumm genug, anzunehmen...

Ich fand und betrat die Hexenhütte ohne auf Schwierigkeiten zu stoßen. Die Einrichtung war ein wenig eigentümlich, aber wenig aufschlussreich. Allerdings entdeckte ich inmitten des Durcheinanders etwas interessantes: Ein Buch, das sich schnell als das Tagebuch der Vermissten herausstellte. Ich überflog ein paar Einträge, musste aber rasch feststellen, dass der größte Teil aus Fachkauderwelsch bestand; dazwischen Skizzen, die so kompliziert waren, dass ich nicht einmal raten konnte, was sie darstellen sollten. An einigen Stellen war von "Testsubjekten" die Rede, oft in Verbindung mit Notizen, die die eines Arztes hätten sein können - im Zusammenhang mit Käfig und Labor war allerdings wahrscheinlicher, dass die Hexe Experimente an irgendwelchen Lebewesen durchgeführt hatte. Weiter hinten in den Aufzeichnungen war von „neuen“ Subjekten die Rede... was immer geschehen war, hatte wohl mit diesen zu tun.. aber das Buch schien dazu keine weiteren Anhaltspunkte zu liefern. Ich legte es beiseite und fuhr fort, mich umzusehen. Dabei fiel mir der Ofen ins Auge - ich öffnete die Klappe und spähte durch die Öffnung. Im Schein verbliebener Glut zeichnet sich etwas ab, das ich mit einem Schürhaken zu Tage förderte: Ein Menschenschädel. Im gleichen Augenblick, als ich dies feststellte, spürte ich... *etwas* hinter mir - und wandte mich um: Bläulich schimmernd schwebten die schwach sichtbaren Konturen einer Frau im Raum - dreimal dürft Ihr raten, wer.

Mein Gespräch mit der vergeistigten Hexe lief darauf hinaus, dass sie mich unter Androhung lebenslanger Heimsuchung ihren Mördern – es handelte sich natürlich um die neuen „Subjekte“ - hinterherhetzte; diesen waren wohl auf der Jagd dem Schatz eines gewissen „König Rotbart“, einem Zwergenherrscher, dessen Hallen irgendwo nördlich der Hexenhütte vermutet wurden.

Ich begab mich also auf direktem Weg nach Norden, fand den Eingang ohne Schwierigkeiten und betrat die Tunnel. Ich war nicht weit gekommen, als von allen Seiten Untote auf mich zu gewankt kamen. Bereit für den Heldentod, war ich geradezu enttäuscht, als plötzlich zwei neue Kämpfer dem Getümmel beitraten und begannen, die wandelnden Leichen mit ihren Schwertern in Stück zu hacken... na gut, ich war eigentlich ganz froh, überlebt zu haben, als wir uns inmitten der noch zuckenden Exzwergenüberreste einander vorstellten.

Natürlich waren es die Hexenmörder – G. und H. nannten sie sich. Sie boten mir eine Zusammenarbeit bei der Bergung des Schatzes an. Ich willigte ein – für die geleistete Lebensrettung war ich gewillt, die Gerechtigkeit noch ein bisschen aufzuschieben.

Was soll ich noch großes Gerede machen? Wir kämpften uns die mit Zwergenzombies und anderem Untoten gefüllten Stollen hinab. Schließlich erreichten wir die Halle des Zwergenkönigs. Sie war überaus prächtig, genau, wie man sich solche Hallen für gewöhnlich vorzustellen pflegt. Am Ende der Halle wartete der untote König mit seinem Hofstaat. Wir stürmten los und machten sie allesamt nieder.

Als das große Zerstückeln vorüber war, stand H. bereits über die Reste des Königs gebeugt. Er überließ den Schlüssel zur Schatzkammer mir: Diese als Erster zu betreten sei mein Recht aufgrund meiner Taten im Kampf.

Ich hätte Verdacht schöpfen müssen, aber die Aussicht auf "unermessliche Reichtümer" ließ mich wohl unvorsichtig werden. Ich nahm den Schlüssel also an und ging in Richtung Schatzkammer. Sie stellte sich als winziger Raum heraus, leer, bis auf eine einzelne Truhe in der Mitte, und einen Zettel:

Werter König Rotbart!

Wenn Ihr das nächste Mal vorhabt, Eure Bauleute nicht zu bezahlen, dann beauftragt für die Schatzkammer jemand anderen!

Werte Plünderer kommender Jahrhunderte: Es tut uns leid, aber wir mussten den Schatz des Königs beschlagnahmen um unsere Kosten zu decken. Als kleine Entschädigung für die Mühen, die Ihr wahrscheinlich mit dem alten Sack hattet, haben wir euch eine nimmervolle Truhe dagelassen, die angeblich alle paar Jahrhunderte einen magischen Gegenstand ausspuckt. Vielleicht habt Ihr ja Glück.

Grüße

Die Gilde der Baumeister

Kaum war ich mit Lesen fertig, stürmten die Gnome in den Raum. Ein Hinterhalt. Ob das von Anfang an Ihr Plan gewesen war oder nur ein Anfall von Irrsinn - was weiß ich. Jedenfalls dumm: Ich tötete sie beide. Gleich darauf erschien der Geist der Hexe, dankte mir und nannte mich "einen wahren Helden". - Wie schön. In der Truhe fand ich ein wertloses Ding, das die Bezeichnung "magisch" eigentlich nicht verdiente; ich nahm es trotzdem und machte, dass ich weg kam.

Ich würde vorschlagen, die Geschichte hier enden zu lassen. Natürlich ging ich später noch zu dieser Astarta Arachnidis, die sich als wirklich sympathische ältere Dame herausstellte und erzählte ihr, wie und warum ihre Zirkelschwester zu Tode gekommen war und wurde mit Kaffee und Kuchen belohnt... und ja, auch Gold... aber seien wir ehrlich: Wen interessiert das?